Bauherren, die planen ihr Dach neu zu decken, werden häufig mit der Frage konfrontiert: Verwende ich lieber Betondachsteine oder Tonziegel? Auf den Unterschied zwischen beiden Materialien macht schon die Namensgebung aufmerksam: Ziegel nennt man in der Regel ausschließlich aus tonhaltigem Lehm gebrannte Materialien. Ziegel aus Beton werden unter Dachdeckern deswegen nur als Betondachsteine bezeichnet.
Doch welche Vor- und welche Nachteile ergeben sich daraus?
Zunächst einmal sind Tonziegel die traditionelleren Elemente beim Dachbau und werden schon seit Jahrtausenden verwendet. Das Material besteht eigentlich aus einer Mischung aus Ton und Lehm, das bei einer Temperatur von ca. 1000° C gebrannt wird. Der Vorteil des traditionellen Tonziegels ist, dass er in einer enormen Formenvielfalt erhältlich ist: der klassische Biberschwanz, die Flachdachpfanne und der Flachziegel sind nur die bekanntesten und beliebtesten Formen. Deswegen eignet sich der Tonziegel insbesondere bei älteren Häusern mit klassischen Dachformen. Bei Denkmalgeschützten Häusern stellt sich die Frage meistens gar nicht erst. Ein entscheidender Vorteil des Tonziegels ist sein leichtes Gewicht und seine Beständigkeit. Denn Ton trocknet relativ schnell weshalb sich Moos nicht so schnell ansetzten kann.
Beton ist eine Mischung aus Sand, Zement und Wasser und wird im Vergleich mit Ton bei niedrigeren Temperaturen gebrannt. Der Unterschied macht sich vor allem bei Preis bemerkbar, was ein schlagendes Argument für Betondachsteine ist. Ein weiterer Vorzug von Beton ist die große Auswahl an verschiedenen Farben, in denen die Dachsteine erhältlich sind. Im Gegensatz zum Tonziegel ist der Beton zudem vollständig durchgefärbt. Abplatzende Farbe ist deswegen kein Problem.
Welche Entscheidung man im Endeffekt fällt, muss jeder Bauherr für sich selbst entscheiden. Die Unterschiede sind in erster Linie ästhetischer Art: Wird mehr Wert auf die Form gelegt, sind Tonziegel die bessere Variante. Ist die Farbe dagegen der entscheidende Faktor, so sind die Betondachsteine vorzuziehen.
Was ist Beton?
Jeder kennt Beton. Aber was genau ist Beton eigentlich? Die Antwort auf diese Frage ist nicht allzu kompliziert. Denn alles, was man braucht, um Beton herzustellen, liefert uns die Natur: Zement aus Kalkstein und Ton sowie Sand, Kies und Wasser. Von zentraler Bedeutung ist dabei der Zement. Dieser bildet zusammen mit dem Wasser den Zementleim und verbindet die übrigen Elemente zu einem harten Gestein. Es gibt aber nicht nur den einen Beton, sondern eine Vielzahl verschiedener Betonarten, die sich in ihren Eigenschaften unterscheiden und sich den jeweiligen Anforderungen anpassen. So unterscheidet sich die Mischung für einen Beton, der Brand- oder Schallschutz leisten soll etwa von derjenigen, die einen besonders tragfähigen
Beton erzeugen will.
Voll im Trend ist zur Zeit der so genannte Sichtbeton. Dieser erfüllt keine zwingend wichtigen Funktionsvorgaben. Vielmehr ist er reines Gestaltungselement für Wände, Treppen und sogar Möbel. Der gleichsam nackte Beton – ohne Tapete, Putz oder sonstige deckende Anstriche – strahlt eine puristische und moderne Wirkung aus. Und auch hier gilt: Sichtbeton ist nicht gleich Sichtbeton. Die Oberfläche wird von der Schalung bestimmt, in die der flüssige Beton gegossen wird. Glatte Flächen, grobe Holzmaserung, die Zugabe von Betonzuschlag – wie etwa Granit oder Quarz – alles denkbar. Der Gestaltungsfreiheit sind da kaum Grenzen gesetzt!