Wie funktioniert ein Passivhaus?

Themenbereich: Baudämmung, Bauplanung, Informationen    Beitrag von: Werner

Thorben Wengert / pixelio.de

Wie funktioniert eigentlich ein Passivhaus? Das Passivhaus baut mit den Methoden der Zukunft. Seinen Namen verdankt das Haus der umweltverträglichen Art der Energiegewinnung. Die Energie wird nicht aktiv mit Hilfe einer Heizungsanlage gewonnen, sondern eben passiv durch die Nutzung der natürlichen Wärmequellen, wie die Sonneneinstrahlung oder die Körperwärme. Sogar die unvermeidliche Wärmeabgabe von elektrischen Geräten im Haushalt, wird im Passivhaus zur effektiven Nutzung umgewandelt. So spart das Passivhaus Energie und verbindet ein angenehmes Wohnklima auf höchstem modernen Niveau.

Die Funktionsweise des Passivhauses basiert auf drei Grundlagen: Die Wärmedämmung, die Lüftung und schließlich der Heizanlageneinsatz, der zur Erzeugung notwendiger Restwärme erforderlich ist. Die äußere Hülle des Passivhauses muss einen gänzlich geschlossene Mantel bilden. Sowohl nach außen als auch nach innen muss das Haus nach den neuesten Standards wärmegedämmt sein. Besonders die gewöhnlichen Schwachstellen eines Hauses, also der Keller, die Fenster und die Türen müssen besonders gedämmt werden, um jegliche Wärmebrücken zu vermeiden.

Neben der optimalen Isolierung ist eine Lüftungsanlage ein wichtiges Funktionsmittel des Passivhauses. Eine Lüftungsanlage sorgt für ein angenehmes Raumklima bei konstanter Innenraumtemperatur, indem verbrauchte Luft und Wasserdämpfe aus dem Haus abgeleitet werden , so dass frische Luft eindringen kann. Die Lüftungsanlage ist erforderlich, da eine natürliche Luftzirkulation durch die Wärmeisolierung nicht gegeben ist. Im Winter kann die Lüftungsanlage sogar warme Frischluft zuführen mit Hilfe einer Erdwärmepumpe.

Der offensichtliche Vorteil eines Passivhauses ist die drastische Reduzierung der Energiekosten. In der Tat lassen sich die Kosten um fast 100 Prozent senken, so dass lediglich der Betrieb der Lüftungsanlage und der Erdwärmepumpe Stromkosten erzeugt. Ein weiterer Vorteil ist das permanent angenehme Wohnklima, durch die stetig gleichbleibende Temperatur in allen Teilen. Durch die effektive Abwehr von Feuchtigkeit wird zudem Schimmel verhindert und die Langlebigkeit der Baustoffe verlängert.

Dadurch machen sich auch die höheren Kosten des Passivhauses wieder bezahlt. Im Schnitt ist eine Neubau nach der Passivhaus-Bauweise zehn Prozent teurer, was sich durch die Einsparungen aber bereits nach zehn Jahren wieder ausgeglichen hat.

Heizen mit Holzpellets

Themenbereich: Energie    Beitrag von: Eckhardt

Thorben Wengert / pixelio.de

In Zeiten, in denen die Kosten für Erdgas und Erdöl immer weiter steigen, schauen sich immer mehr Verbraucher nach kostengünstigeren Alternativen um. Im Bereich des Heizens liegen Holz-Pellets in ihrem Preis-Leistungsverhältnis weit vorne und ein weiterer Vorteil ist, dass der Preis in den vergangenen Jahren kaum Schwankungen unterlegen war.

Die Pellets bestehen aus Sägemehl und Holzspänen, die zusammen gepresst werden. Sie besitzen aber eine geringe Energiedichte, deshalb wird für die gleiche Energiemenge dreimal soviel Platz benötigt wie Heizöl. Die Lieferung der Pellets erfolgt in der Regel mit einem Silowagen, der die Pelltes in den Lagerraum blasen kann. Ist dieser Raum groß genug, kann gleich so viele Pelltes geordert, um den Jahresbedarf zu decken.

Die Pellets können auf zwei verschiedene Arten genutzt werden. Es gibt Holzpellet-Einzelöfen, die wie ein Kamin dafür genutzt werden können, einen einzelnen Raum zu heizen. Die maximale Leistung liegt dabei dann bei 11 kW. Praktisch ist, dass die Beschickung des Brennraums aus dem Lagerraum mittels einer Förderschnecke automatisch erfolgt.

Das Heizen mit Pellets kann auch als Zentralheizung funktionieren. Dafür wird ein Zentralofen benötigt, der Ein- oder Zweifamilienhäuser versorgen kann. Nachschub aus de Vorratskammer wird entweder wie bei dem Einzelofen über die Förderschnecke geliefert oder mit einem Ansaugsystem mit Nachschub. Der Vorteil von de Ansaugtechnik ist, dass der Lagerraum nicht in unmittelbaer Nähe vom Ofen liegen muss, dafür kann aber eine Geräuschbelästigung entstehen.

Der Vorteil von Holzpellets ist in erster Linie der kostengünstige preis, der unabhängig von Öl- oder Gaskursen ist. Die Versorgung ist auch immer gesichert, weil Holz ein regional nachwachsender Rohstoff ist. Die Umwelt wird wegen der Co2-neutraöitiät auch geschont und die Holzpellets verursachen weniger Schwefeldioxid-Emmisionen als Heizöl.

Italiener legen Ökohaus-Standard höher

Themenbereich: Bauplanung, Energie, Informationen    Beitrag von: Eckhardt
Bernadette Schilder / pixelio.de

Bernadette Schilder / pixelio.de

Ein weiterer Schritt in Richtung umweltfreundliches Wohnen wird am 13. Juni in Südtirol getan. Bisher gilt dort der Energieverbrauch eines KlimaHauses C als der Mindeststandart; ab Juni ist allerdings das KlimaHaus B der neue Standard. Die neue Regelung gilt bei Neubauten im Bereich des Wohnbaus, des Handels, der Dienstleistungen und des Gastgewerbes. Dagegen sind Landwirtschaftliche-, Industrie-, Großhandels- und Handwerksgebäude vorläufig noch nicht den neuen Regulierungen unterworfen. Das Dekret wurde bereits am 15. März diesen Jahres im regionalen Amtsblatt veröffentlicht um die Bauherren frühzeitig über die Neuerungen zu informieren.

Der KlimaHaus B Standard entspricht einem Wärmebedarf von maximal 50 Kilowattstunden oder ein Verbrauch von bis zu fünf Litern Heizöl pro Quadratmeter. Für alle Gebäude, die nach dem 13. Juni begonnen werden ist dieser Standard einzuhalten, für Neubauten, die noch vor dem Stichtag eingereicht werden gilt aber noch die alte Norm des KlimaHaus C. Allerdings lohnt sich auch jetzt schon die Planung nach dem neuen Standard, da Bauherren einen Bonus von fünf Prozent der Kubatur dafür erhalten. Aber nur solange die Neuregelung noch nicht in Kraft getreten ist. Für ein KlimaHaus A gibt es sogar ganze 15 Prozent, auch nach dem 13. Juni. Auch wenn sie planen ihr Haus zu Sanieren spielt der neue Standard keine Rolle für sie. Der Bonus für die Kubatur bleibt auch hier der gleiche. Das heißt, wenn sie die die Bausubstanz eines alten Hauses mindestens auf den Standard eines KlimaHaus C bringen, dann können sie zusätzlich 200 Kubikmeter verbauen.

Das endgültige Ziel der Landesregierung von Südtirol ist, dass alle Neubauten in den nächsten Jahren den KlimaHaus A Standard erfüllen. Mit dem neuen Beschluss ist zweifellos ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung getan worden.